Immer mehr Menschen entscheiden sich zum Abschluss einer Risikolebensversicherung. Sie springt ein, wenn der Versicherte plötzlich sterben sollte und die finanzielle Versorgung der Hinterbliebenen gefährdet wäre. Sie erhalten hierfür eine im Vorfeld festgelegte Versicherungssumme, mit denen die Sicherung des Lebensunterhalts, die Begleichung laufender Kosten und andere Dinge geregelt werden können.
Nun gibt es inzwischen eine große Auswahl an verschiedenen Versicherern, die sich im Hinblick auf ihre Tarife und Leistungen stark voneinander unterscheiden können. Genau deshalb ist es so wichtig, sich im Vorfeld eingehend mit dem Thema zu befassen, um zu wissen, worauf es zu achten gilt. Wir zeigen Ihnen, auf welche Kriterien es bei der Risikolebensversicherung ankommt.
Inhalt
Die Risikolebensversicherung – wie funktioniert sie und was zeichnet sie aus?
Schließt man mit einer Versicherungsgesellschaft einen Vertrag über eine Risikolebensversicherung ab, so handelt es sich dabei um eine sogenannte Hinterbliebenenabsicherung. Gemäß der festgelegten Summe erhalten Hinterbliebene somit im Todesfall des Versicherten entsprechende Leistungen – die Voraussetzung dafür ist, dass der Tod des Versicherten während der Versicherungslaufzeit eintritt. Hierfür wird stets ein laufender Beitrag in die Versicherung einbezahlt. Dieser setzt sich aus zwei Komponenten zusammen, dem Verwaltungskosten- und den Risikoanteil.
Wie hoch die Prämien für eine Risikolebensversicherung letzten Endes ausfallen, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab, wie zum Beispiel dem Eintrittsalter des Versicherten, der Versicherungssumme und der jeweiligen Laufzeit. Auch die Risikohöhe ist bei jedem Versicherten individuell und hängt unter anderem vom aktuellen Gesundheitszustand sowie den allgemeinen Lebensbedingungen und -gewohnheiten ab. Dafür führt der Versicherer im Vorfeld mit dem Antragsteller eine Gesundheitsprüfung durch. Im Zuge dieser kann der Versicherer prüfen, ob eine Absicherung zu normalen Konditionen möglich ist oder ob zusätzliche Kosten anfallen werden. Wenn das Risiko schlecht abschätzbar oder zu hoch ist, kann es durchaus der Fall sein, dass der Versicherer den Alltag ablehnt. Kommt der Vertrag allerdings zustande, so erhält man als Versicherter einen speziellen Versicherungsschein, in dem die wichtigsten Konditionen noch einmal schriftlich festgehalten sind.
Wenn die Laufzeit des Vertrags endet, erlischt damit auch der Vertrag. In diesem Fall sind keine Beitragszahlungen mehr erforderlich, somit besteht auch kein weiterer Schutz mehr. Weil sämtliche Prämien, die man während der Laufzeit in die Versicherung eingezahlt hat, für den Schutz genutzt werden, kann man nicht auf eine Auszahlung hoffen – der Vertrag läuft somit einfach aus.
Die vielen Vorteile einer Risikolebensversicherung
In erster Linie sichert man auf diese Weise seinen Ehepartner sowie seine Kinder umfassend vor einem finanziellen Schaden durch den eigenen Tod ab. Das ist insbesondere dann sehr wichtig, wenn man selbst Hauptversorger der Familie ist und somit eine gewisse Verantwortung trägt. Eine Risikolebensversicherung ist somit eine ideale Lösung, mit der die Zukunft der Familie finanziell gesichert wäre, sollte einem etwas zustoßen.Im Zuge dessen werden auch Kredite durch eine Risikolebensversicherung geschützt. Viele Menschen nehmen im Laufe ihres Lebens Darlehen mit einer längeren Laufzeit auf, wie zum Beispiel einen Immobilien- oder einen Autokredit. Diese werden dann in monatlichen Raten an die Bank zurückgezahlt. Wenn es aber nun geschieht, dass der Versicherte vor dem Ende einer solchen Laufzeit stirbt, dann übernimmt die Risikolebensversicherung die Kosten für die laufenden Darlehen und sichert zu, dass die Familie die Mehrkosten nicht übernehmen muss.Ein Aspekt, der in jedem Fall für den Abschluss einer Risikolebensversicherung spricht, ist, dass diese schon für geringes Geld zu haben ist: Die Prämienhöhen halten sich zumeist in Grenzen und betragen oft weniger als 20 Euro pro Monat. Grundsätzlich gilt: Je jünger das Eintrittsalter in die Versicherung ist, desto niedriger sind letzten Endes auch die Beiträge. So haben auch Menschen mit einem geringeren Einkommen die Möglichkeit, sich und seine Familie entsprechend gegen den Ernstfall abzusichern.Weiterhin bieten Risikolebensversicherung eine flexible Gestaltung der Verträge: Es gibt keine starre Laufzeit, sondern die Möglichkeit, den Schutz individuell an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Dabei spielt es keine Rolle, ob man als junger Mensch langfristig einen Schutz wünscht oder sich erst mit einem Eintrittsalter von 60 Jahren absichern möchte – eine Risikolebensversicherung kann man immer abschließen. Sollten sich die Lebensumstände während der Laufzeit der Risikolebensversicherung verändern, ist es zudem in der Regel problemlos möglich, den Vertrag gemeinsam mit der Versicherungsgesellschaft erneut anzupassen.Gibt es auch Nachteile bei einer Risikolebensversicherung?Wie nahezu jede andere Versicherung auch hat ebenso die Risikolebensversicherung ihre Nachteile, die nicht außer Acht gelassen werden sollten. Man sollte sich so beispielsweise darüber im Klaren sein, dass man für die Leistungen laufende Beiträge entrichten muss, sofern man eine umfassende Absicherung seiner Familie wünscht.Ebenfalls ist erneut anzumerken, dass bei einem Vertragsende keine Auszahlung erfolgen wird. Weil die Prämien ohnehin relativ günstig sind, gibt es keinen Anteil, der angespart werden kann – somit bleibt nichts übrig, das später noch ausgezahlt werden könnte.
Auch muss bedacht werden, dass sich nicht jeder automatisch mit einer Risikolebensversicherung absichern kann. Sollten die gegenüber der Versicherung gemachten Angaben das eigene Todesfallrisiko nicht abschätzbar machen, kann es durchaus sein, dass der Versicherer den Antrag einfach ablehnt. Dies liegt im Ermessen der Versicherung selbst.
Für wen eignet sich der Abschluss einer Risikolebensversicherung?
Grundsätzlich rentiert sich eine Risikolebensversicherung stets für Familien mit Kindern. Personen, wie berufstätige Mütter oder Väter, die eine gewisse finanzielle Verantwortung für die ganze Familie tragen, sollten frühzeitige Vorkehrungen treffen, um sich umfassend für den Fall der Fälle abzusichern. Denn sollte es tatsächlich geschehen, dass während der Laufzeit der Todesfall eintritt – sei es durch eine Erkrankung, einen Unfall oder Ähnlichem – erhalten die Hinterbliebenen die mit dem Versicherer vereinbarte Summe ausbezahlt. Stirbt der Hauptverdiener der Familie, kann das ohne eine geeignete Police den finanziellen Ruin einer Familie bedeuten. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn hohe laufende Kosten zu tragen sind, wie für einen Immobilienkredit, für das Studium der Kinder oder auch für die Miete eines Hauses.
Trotzdem sind es nicht ausschließlich Familien mit Kindern, die vom Abschluss einer Risikolebensversicherung profitieren können. Die Police kann durchaus ebenso für Paare ohne Kinder eine rentable Lösung sein. Sollte der Partner sterben, kann der andere Teil weiterhin laufende Kosten tragen, ohne sich finanziell zu verschulden – die Versicherung wird dafür aufkommen.
Schließt man mit einer Bank einen Kreditvertrag für ein Immobiliendarlehen ab, so verlangen heutzutage die meisten Kreditinstitute ohnehin, dass zusätzlich eine Risikolebensversicherung abgeschlossen wird. Natürlich erlangt die Bank die erforderliche Sicherheit zumeist über das Haus selbst, allerdings bringt eine Risikolebensversicherung zudem den Vorteil mit sich, dass sie für eine Begleichung des Kredits nicht erst die Immobilie verkaufen muss. Das entlastet beide Seiten.
Wann lohnt sich der Abschluss einer Risikolebensversicherung am ehesten?
Grundsätzlich kann man eine Risikolebensversicherung nur für eine festgelegte Zeitspanne abschließen. Anschließend enden der Versicherungsschutz und die Zahlung der Prämien. Somit sollte man es nicht dem Zufall überlassen, welche Laufzeit man wählt. Es ist immer zu empfehlen, sich eher für eine etwas längere Laufzeit zu entscheiden. Sollte man dann plötzlich während dieser feststellen, dass man die Risikolebensversicherung nicht mehr benötigt, ist es zumeist problemlos möglich, diese beim Versicherer zu kündigen.
Als Faustregel für das Festlegen der richtigen Versicherungssumme empfehlen Experten, das Jahresbruttogehalt mit 3, noch besser mit 5, zu multiplizieren. Der eigene Bedarf hängt jedoch immer von der individuellen Lebenssituation an und kann noch höher oder ebenso auch günstiger ausfallen – dies muss selbst entschieden werden.
Für eine einfachere Berechnung hilft es, die derzeitige finanzielle Lage der Familie unter die Lupe zu nehmen und zu prüfen, wie sehr man selbst Anteil am kompletten Einkommen der Familie trägt. Hier kann man dann meist recht schnell kalkulieren, wie viel erforderlich wäre, um die Familie finanziell über die Runden zu bringen. Genauso muss beachtet werden, wie hoch die gesamte Summe der derzeitigen Verbindlichkeiten ist – und wie viel Geld die Familie benötigen würde, um ein noch laufendes Darlehen abbezahlen zu können. Sollten sich die Verbindlichkeiten im Laufe der Zeit ändern, kann man natürlich immer noch Änderungen hinsichtlich der Versicherungssumme festlegen.
Als Faustregel für Familien mit Kindern wird empfohlen, dass das Fünffache des Bruttojahreseinkommens als Versicherungssumme festgelegt wird. Wenn man zum Beispiel als einzelner Mensch in einer kinderlosen Beziehung jedes Jahr 40.000 Euro brutto verdient, sollte die Versicherungssumme bei 120.000 Euro liegen. Bei einer Familie mit Kindern sind dagegen mindestens 200.000 Euro zu veranschlagen, um rundum abgesichert zu sein.
Prinzipiell ist es immer besser, die Versicherungslaufzeit lieber etwas länger als zu kurz zu wählen. In der Regel ist eine Familie mit Kindern so lange auf den Versicherungsschutz angewiesen, bis die Kinder ihren Lebensunterhalt selbst bestreiten können – das ist nach dem Studium oder nach einer Ausbildung meist der Fall.
Was man über die Nachversicherungsgarantie einer Risikolebensversicherung wissen muss
In vielen Fällen macht es Sinn, gemeinsam mit dem Versicherer eine sogenannte Nachversicherungsgarantie abzuschließen. Auf diese Weise wird dem Versicherten garantiert, dass er bei bestimmten Änderungen der Lebenssituation die Versicherungssumme erhöhen kann, ohne dass eine erneute Gesundheitsprüfung erforderlich ist. Das kann beispielsweise die Geburt eines Kindes, eine Existenzgründung oder auch der Kauf eines Hauses sein.
Natürlich arbeitet jeder Versicherer mit einer gewissen Statistik bzw. Anzahl an Todesfällen. Wenn in einem Jahr weniger Versicherte sterben, als zuvor angenommen wurde, so gibt es bei den Versicherungen Überschüsse. Diese lassen sich dazu verwenden, um die eigene Versicherungssumme zu erhöhen – man erhält somit einen Bonus. Die andere Lösung wäre, damit die laufenden Prämienkosten zu reduzieren, was Experten klar empfehlen.
Wichtig: Bei der Gesundheitsprüfung absolut ehrlich sein!
Wie hoch die Prämien für eine Risikolebensversicherung ausfallen, hängt sowohl vom Eintrittsalter als auch vom individuellen Gesundheitszustand ab. Aus diesem Grund muss im Vorfeld eine Gesundheitsprüfung erfolgen – das bedeutet, die Versicherung stellt dem Antragsteller einige Fragen. Wichtig: Beantworten Sie diese alle vollständig und absolut ehrlich. Es bringt relativ wenig, eine Vorerkrankung nicht zu nennen, denn sollte dies später bekannt werden, kann es sein, dass die Versicherung im Todesfall weniger oder sogar gar nichts übernimmt. Übrigens profitieren Nichtraucher in der Regel ebenfalls von günstigeren Beiträgen, da Raucher – angesichts vieler Statistiken – eine kürzere Lebenserwartung bzw. eine höhere Sterberate haben.
Somit gilt: Seien Sie bei der Beantwortung der Fragen in jedem Fall ehrlich – ganz egal, ob Sie unter chronischen Erkrankungen leiden oder nicht.
Risikolebensversicherung – Tarife vergleichen
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